Vorfrühling
Der Vorfrühling beginnt meist Ende Februar oder Anfang März. Er wird angezeigt durch die Blüte von Haselnuss, Schneeglöckchen, Schwarz-Erle und Salweide, die Vollblüte des Winter-Jasmins, in den Alpen den Austrieb des Bergahorn. Der Gärtner sät erste Kräuter für die Vorkultur auf der Fensterbank aus und bereitet die Beete vor.
Erstfrühling
Der Erstfrühling äußert sich durch die Blüte von Forsythie, Stachel- und Johannisbeere, später von Kirsche, Pflaume und Birne, von Schlehdorn und Ahorn. Das Sommergetreide geht auf, Dauergrünland ergrünt. Blätter treiben, zunächst Rosskastanie und Birke, etwa eine Woche später auch Rotbuche, Linde und Ahorn. Die Bauern beginnen mit der Aussaat von Kartoffeln. Erste Sämlinge können pikiert werden.
Vollfrühling
Der Vollfrühling ist durch die Blüte von Apfel und Flieder, später auch der Himbeere gekennzeichnet. Der Vollfrühling startet meist Ende Februar im Südwesten von Portugal und erreicht ca. 90 Tage später das etwa 3.600 km entfernte Finnland. Er zieht in Europa also mit ca. 40 km pro Tag nordwärts. Die Stieleichen treiben Blätter.
Frühsommer
Der Frühsommer fällt meist in den Juni. Es blühen Gräser, Holler, Weißdorn und Türkischer Mohn. Der Frühsommer ist auch die Zeit der Heuernte und für viele Allergiker der Beginn der Heuschnupfen-Saison. Im Garten können eine Melisse, Majoran und Minze geerntet werden.
Hochsommer
Im Hochsommer blühen Sommer-Linde, Wegwarte und Kartoffel; in den Gärten reifen die Johannisbeeren. Wichtigstes landwirtschaftliches Ereignis ist die Getreideernte. Der Hochsommer ist auch die Haupterntezeit der Heilkräuter und Kräutersamen.
Spätsommer
Im Spätsommer reifen bereits zahlreiche Früchte wie Frühapfel und Frühzwetschge, aber auch die Vogelbeere. Zeitgleich beginnt die Blüte des Heidekrauts und der Herbst-Anemone.
Frühherbst
Zeigerpflanzen für den beginnenden Frühherbst sind schließlich die nun blühende Herbst-Zeitlose sowie die einsetzende Reife von Schwarzem Holunder und Haselnuss. Geerntet werden nun unter anderen Birnen und Zwetschgen. Von frostempfindlichen Kräutern können Stecklinge zur Überwinterung im Haus gewonnen werden.
Vollherbst
Erst im Vollherbst reifen Stieleiche, Rosskastanie, Quitte und Walnuss. In dieser Zeit beginnen auch viele Wildbäume ihr Laub zu verfärben, unter anderem Rosskastanie, Rotbuche, Eiche, Esche und selbstkletternde Jungfernrebe („Wilder Wein“). Bei den Obstbäumen fallen bereits die Blätter. Geerntet werden nun Äpfel, Spätkartoffeln, Knollen und Wurzeln.
Spätherbst
Sobald auch die Wildbäume (Stieleiche, Rosskastanie) ihr Laub abwerfen, beginnt der Spätherbst. Empfindliche Pflanzen kommen ins Gewächshaus oder kühle Treppenhaus. Schnittlauch und Petersilie können für das spätere Antreiben in Töpfe ausgepflanzt werden. Mit Absinken der Temperaturen wird in die Arbeit im Garten allmählich eingestellt und der Winterschutz angebracht. Mit dem Ende des Laubfalls endet der Spätherbst meist Mitte/Ende November
Winter
Im Winter haben alle Bäume ihr Laub verloren (abgesehen von frühjahrsabwerfenden Bäumen, wie manche Eichen oder Buchen, und vereinzelten wintergrünen Laubgehölzen). Im Übrigen herrscht weitgehend Vegetationsruhe. Der phänologische Winter geht ungefähr von Ende November/Anfang Dezember bis Mitte/Ende Februar.